Wenig ertragreiche Wiesen wurden früher nur einmal und dann relativ spät – etwa ab Mitte August - gemäht. Unbeabsichtigt wurden damit spät aussamende Pflanzen gefördert. Dies nehmen wir bei der
Pflege auf: Es wird nur einmal im Jahr und dann sogar erst im Herbst gemäht. Damit haben auch spät blühende Pflanzen wie der Schwalbenwurz-Enzian Zeit genug, noch ihre Samen auszuwerfen. Mit
einer relativ „scharfen“, also bodennahen Mahd werden die flach am Boden liegenden Rosettenpflanzen wie Mehlprimel oder Fettkraut gefördert. Sie könnten sich andernfalls nicht gegen höher wachsende
Gräser durchsetzen. Das Mähgut wird entfernt, damit der Boden mager bleibt und nicht verfilzt.
Damit sind schon einige der wertgebenden Pflanzenarten genannt, die – besonders auf der nördlichen Pfarrwiese - zu finden sind:
Als „stark gefährdet“ steht der Lungenenzian (Gentiana pneumonanthe) auf den Roten Listen Bayerns und Deutschlands. Das Gleiche gilt für das Preußische Laserkraut (Laserpitium
prutenicum).
„Gefährdet“ ist aber auch die zierliche, im zeitigen Frühling rosa blühende Mehlprimel (Primula farinosa), die sich durch die Pflege schon deutlich ausbreiten konnte. Gleiches ist bei
dem unscheinbar blau blühenden Gewöhnlichen Fettkraut (Pinguicola vulgaris) zu beobachten. Es ist dies eine wenig durchsetzungsfähige Pflanze nährstoffarmer Feuchtflächen, die – ähnlich
dem Sonnentau – auch Insekten verdauen kann. Als „gefährdet“ eingestuft ist auch die Sumpf-Ständelwurz (Epipactis palustris), eine Orchideenart.