Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Frühe Mahd auf den Zeitlerwiesen 2021

Akeleiblättrige Wiesenraute (Foto:  Dr. Eberhard Pfeuffer - LBV Bildarchiv)
Akeleiblättrige Wiesenraute (Foto: Dr. Eberhard Pfeuffer - LBV Bildarchiv)

 

 

Um auch für die im Herbst blühenden Pflanzen Licht auf den Boden zu bringen haben wir uns entschlossen, den enormen Aufwuchs auf Teilen unserer Zeitler-Wiesen früh zu reduzieren und nun zweimal im Jahr mähen. Daher nahmen Stefan, Franz und Andreas – wetterbedingt erst Mitte Juli – einen großen Teil des „Caprivi-Zipfels“ unter Balkenmäher und Motorsense. Wie immer haben sie dabei Teilflächen als „Altgrasbrache“ ungemäht gelassen als Nahrungsreserve für Schmetterlinge und anderer Insekten. So wurden auch sehr schöne Bestände der Akeleiblättrigen Wiesenraute (Thalictrum aquilegifolium) von dieser frühen Mahd ausgenommen. Andererseits wurden Landschilf und Indisches Springkraut, ein unerwünschter Neophyt, durch frühe Mahd geschwächt. Am Oberlauf des Rötel- später Röhrbachs, der in den Starnberger See mündet, wurde die Kanadische Goldrute geschwächt und so wenigstens am Aussamen gehindert.

 

Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Foto: Franz Pommer)
Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Foto: Franz Pommer)

 

Den nördlichen Teil der Zeitlerwiesen durchquert, umgeben von einer üppigen Hoch­staudenflur, ein Wasser führender Graben. Er war allerdings total überwuchert von den Mädesüß-Stauden, sodass er als Lebensraum für Libellen weitgehend ausgefallen war. Durch Mahd eines Streifens entlang des ganzen Ostufers und eines Abschnitts seines Westufers bietet sich den Libellen nun eine offene Wasserfläche dar.

 

Mit der Mahd alleine ist es nicht getan. Das Mähgut - Heu kann man dazu nicht sagen - musste nach dem Abtrocknen auf Schwaden gelegt werden. Bei schwülem Wetter eine schweißtreibende Arbeit für die dennoch gutgelaunt arbeitenden Helfer. Zur guten Stimmung trug bei, dass eine Menge Schmetterlinge, darunter Blaukernauge (Minois dryas) und Heller Wiesenknopf-Ameisen­bläuling (Maculea teleius), beide als „stark gefährdet“ auf den Roten Listen Bayerns und Deutschlands auf­geführt – herumflatterten. Hier gibt es sie noch, und dass dies so bleibt, dafür arbeiten wir schließ­lich.

 

„Diagonalgraben“ Süd nach Mahd und Abheuen (Foto: Horst Guckelsberger)
„Diagonalgraben“ Süd nach Mahd und Abheuen (Foto: Horst Guckelsberger)

 

 

 

 

Dem Landwirt Herrn Winterholler, unserem immer hilfsbereiten Partner gelang es, das Mähgut mit seinem Ladewagen noch rechtzeitig vor dem heuer fast obligatorischen Regenguss mit Hagel­schauer ein­zuholen – auch ihm vielen Dank!

 

(Text: Horst Guckelsberger)