Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Die Kraillinger "Schießbahn" - ein Riesenschritt im Dezember 2020

Flächen mit Landreitgras wirken malerisch, sind aber sehr artenarm. Sie sind nunmehr gemäht. (Foto: Horst Guckelsberger)
Flächen mit Landreitgras wirken malerisch, sind aber sehr artenarm. Sie sind nunmehr gemäht. (Foto: Horst Guckelsberger)

 

 

„Exzellente Mahd“  stellte Herr  Jäger, als Förster der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, kurz als „Bundesförster“ zuständig für das ehemalige Pionier­übungs­gelände in Krailling, als Erstes fest, als er unsere Landschaftspflege auf der sog. „Schießbahn“ be­gutachtete.  Zwar hatte der LBV Starnberg schon seit etwa 25 Jahren dort Teilflächen  alljährlich gemäht und entbuscht. Wir waren – und sind – sehr daran interessiert, dieses nährstoffarme, offene Gelände - absolut selten im Landkreis -  zu erhalten. Unsere Arbeiten waren bislang jedoch nur „geduldet“ und damit begrenzt und auch ohne jede Förde­rung.  Das hat sich 2020 gründlich geändert.

Eine der beiden Schmetterlingsschneisen. Nun offen, auf dem Foto noch ungemäht (Foto: Horst Guckelsberger)
Eine der beiden Schmetterlingsschneisen. Nun offen, auf dem Foto noch ungemäht (Foto: Horst Guckelsberger)

 

 

 

 

Nun konnten dort erstmals weit größere Flächen gemäht werden, auch solche, die bisher von artenarmen Landreitgras überwuchert waren. Durch die Mahd kann sich zB der Fransenenzian weiter ausbreiten. In weiten Bereichen konnten aufkommende Fichten, Kiefern und Birken heraus­gezogen oder gekappt und so die Verwaldung aufgehalten werden. Mit den weit auseinander stehenden einzelnen alten Kiefern bietet sich nun auch künftig ein Anblick, der entfernt an eine Savanne erinnern mag. Zwei Schneisen im Gehölz er­leichtern nun Schmetterlingen den Austausch mit dem gemeinde­eigenen Teil des Pionierübungs­geländes mit den dortigen Gruben.

 

Abziehen des Oberbodens (Foto: Horst Guckelsberger)
Abziehen des Oberbodens (Foto: Horst Guckelsberger)

 

Den auffälligsten Eingriff aber schaffte Ludwig jun. mit dem Bagger im Nordteil der „Schieß­bahn“. Um wieder kalkreich-mageren Boden zu schaffen, wurde auf ca. 500 qm sorgfältig eine dünne Schicht des Oberbodens entfernt. Damit wird dort auch in der Zukunft Lebensraum etwa für die Blauflügelige Ödland­schrecke erhalten.

 

Die Beschränkungen infolge der Covid-19-Pandemie erlaubten leider nicht, öffentlich zu den Arbei­ten einzuladen. In dem weitläufigen Gelände  war es aber immerhin vertretbar, die erfahrenen Aktiven, in weitem Abstand voneinander in Eigenregie solo arbeiten zu lassen. Ihnen und besonders dem unermüdlichen Günther Paschek sei für diese intensive Arbeit besonders gedankt. Dass die Landschafts­pflege im gemeindeeigenen Teil weiterhin geleistet wurde – ebenfalls solistisch – kommt  hinzu.

 

(Text: Horst Guckelsberger)