… haben keine Federn, sondern Schuppen. Sie bilden eine Gattung von Tagfaltern, sind also Schmetterlinge. Aus Deutschland sind sieben Arten bekannt,
die alle auch in Südbayern vorkommen. Das Moor- und das Alpen-Wiesenvögelchen gibt es im 5-Seenland wohl nicht. Das Wald-Wiesenvögelchen dagegen hat einen Verbreitungsschwerpunkt im und um den
Landkreis Starnberg. Daher haben wir eine besondere Verantwortung für den Erhalt dieser stark gefährdeten Art in Deutschland.
Die sieben Wiesenvögelchen bevorzugen unterschiedliche Habitatstrukturen. Sie haben aber auch etwas gemeinsam: aller Raupen fressen an Gräsern und verbringen den Winter jung in Bodennähe. Die
Entwicklung der jungen Raupen und diese Überwinterungsstrategie dürften der kritischste Teil des Lebenszyklus sein: im Zusammenspiel von Standort, Störstellen und Streuschicht muss das passende
Mikroklima vorhanden sein; im Herbst und Frühjahr müssen wintergrüne Grasarten zur Verfügung stehen. Zu Urzeiten haben natürliche Dynamik und Auerochsen solche Habitate geschaffen, später dann
extensive bäuerliche Nutzung und heute braucht es die Landschaftspflegeaktionen des LBV.
Das Wald-Wiesenvögelchen ist auf einigen unserer Pflegeflächen gut zu beobachten, zum Beispiel im Pioniergelände, im Wildmoos und auf den Zeitlerwiesen. Ende Mai kann es dort sogar eine der häufigsten
Schmetterlingsarten am Tage sein. Daneben gibt es auch Kleines, Rotbraunes und Weißbindiges Wiesenvögelchen. Die Falter sind nicht sehr scheu und zeigen beim Sitzen meist die Unterseite mit den
schönen Augenflecken. Daran sind sie leicht zu unterscheiden, am besten anhand eines Fotos.
(Text: M. Dolek, K. Gottschaldt - KG)
Wiesenvögelchen sind in Zeichnung und Färbung recht variabel, anhand der hier gezeigten Merkmale aber meist gut zu bestimmen. Von den dunkelbraunen Arten fliegt C. hero etwa Ende Mai und
C. oedippus ca. Mitte Juni. Schornsteinfeger schlüpfen auch schon im Juni, fliegen aber über den ganzen Sommer. (Bilder: Allesandro Bisi, KG)
Erkennen Sie die Arten auf den folgenden Fotos? Die Auflösung gibt es beim Anklicken des jeweiligen Bildes, zusammen mit
kurzen Informationen zu Lebensraum und gegebenenfalls Gefährdung.