Gewöhnlich sitzen drei oder mehr Blütenköpfchen auf einem Stängel. Die Köpfchen setzen sich aus 50 bis 80 Einzelblüten zusammen und sind von Hüllblättern umgeben. Man könnte also meinen, einen
Vertreter der Korbblütler (Asteraceae) vor sich haben. Betrachten wir jedoch die einzelnen Blüten, aus welchen das Köpfchen zusammengesetzt ist, näher, so fällt auf, dass die Staubbeutel nicht
wie bei den Korbblütlern zu einer Röhre verwachsen sind, sondern voneinander getrennt sind. Da hat also die Evolution zweimal unabhängig voneinander den gleichen Weg eingeschlagen. Das eine Mal
führte es zur Familie der Korbblütler, das andere Mal zur Familie der Kardengewächse (Dipsacaceae).
Bei uns im Bayerischen Oberland sind heimische Vertreter der Kardengewächse neben dem Teufelsabbiss die Karden, die Skabiosen und die Witwenblumen. Die Karden werden oft für Disteln, die jedoch
zu den Korbblütlern gehören, gehalten. Skabiosen und Witwenblumen haben – ebenfalls eine bemerkenswerte Parallele zu den Korbblütlern – vergrößerte Randblüten, was als
Unterscheidungsmerkmal dienen kann, denn der Teufelsabbiss hat keine vergrößerten Randblüten; außerdem sind seine Köpfchen fast kugelförmig, im Unterschied zu den flachen Köpfchen der
Skabiosen und Witwenblumen.