Der Hirschkäfer (Lucanus cervus) gehört zur Familie der Schröter und ist einer der größten Käfer Europas. Seinen Namen verdankt er den vergrößerten, geweihartig ausgebildeten Oberkiefern.
Die Käfer sind in Süd-, Mittel- und Westeuropa, nördlich bis Südschweden verbreitet. Lokal kommen sie auch in England, Kleinasien und ostwärts bis Syrien vor. Sie leben vor allem in warmen
Wäldern, im Offenland wie Streuobstwiesen, Alleen und Parks. Dort kann man sie vor allem in der Dämmerung beobachten.
Im Allgemeinen sind die Männchen mit etwa 3,5 bis 8 Zentimetern größer als die Weibchen, die nur 3 bis 5 Zentimeter erreichen. Beide Geschlechter tragen auf der Vorderseite der Oberschenkel
leuchtend gelbe Flecken. Diese werden von zahlreichen, dicht aneinander stehenden Haaren gebildet.
Besonders auffällig bei den Männchen ist natürlich das „Geweih“. Das sind die massiv vergrößerten Mandibeln (Oberkiefer), die bei den Männchen rotbraun schimmern. Sie können bei besonders großen
Exemplaren fast die Hälfte der Körperlänge ausmachen.
Die Weibchen haben einen schmaleren Kopf und normal entwickelte Oberkiefer. In Zeiten schlechter Nahrungsverfügbarkeit kommt es gelegentlich zu „Hungermännchen“, bei denen die Männchen auffallend
klein sind. Beide Geschlechter können zupacken, wobei das Weibchen mit seinen deutlich kleineren Kiefern kräftiger und damit schmerzhafter zupacken kann.