Die Iris sibirica ist eine typische Pflanze feuchter, nährstoffarmer Wiesen, insbesondere solcher, die in der traditionellen Landwirtschaft als Streuwiesen genutzt wurden; ihr Bestand ist daher
durch das Verschwinden solcher Standorte in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen, konnte jedoch durch Unter-Schutz-Stellung und Pflege von verbleibenden geeigneten Biotopen mittlerweile
einigermaßen gesichert werden. Auch der LBV Starnberg pflegt sehr erfolgreich Flächen, auf welchen größere Bestände der Iris sibirica wachsen. Entscheidend ist dabei einerseits, dass wir jährlich
im Herbst durch Mahd und Entfernung des Mähguts eine Nährstoffanreicherung und Verbuschung verhindern, denn diese würden dazu führen, dass konkurrenzstärkere Arten die Iris verdrängen, und
andererseits, dass wir jeweils einen Teil der Fläche (sogenannte Altgrasstreifen) beim Mähen aussparen. Denn die Sibirische Schwertlilie ist ein „Wintersteher“, das heißt, sie streut ihre Samen
erst im Lauf des Winters aus. Als mehrjährige Pflanze kann sie schadlos etliche Jahre in Folge die herbstliche Mahd überstehen, aber von Zeit zu Zeit ist auch eine Erneuerung durch Samen
erforderlich. Dies wird durch die besagten Altgrasstreifen gewährleistet.
Die Sibirische Schwertlilie wird in der Roten Liste Deutschland und in der Roten Liste Bayern als „gefährdet“ (= Stufe 3) geführt; sie ist wie alle Iris-Arten nach dem Naturschutzgesetz
„besonders geschützt“.
(Text: Rudi Netzsch)