Gemeinsam Bayerns Natur schützen
Mit diesen Schildern weist Starnbergs untere Naturschutzbehörde auf einen höchst erfreulichen Baubeginn hin – die Renaturierung des Ettenhofer Mooses.
Mit diesen Schildern weist Starnbergs untere Naturschutzbehörde auf einen höchst erfreulichen Baubeginn hin – die Renaturierung des Ettenhofer Mooses.

Revitalisierung des Ettenhofer Mooses wird umgesetzt

 

Der Graben, der das Ettenhofer Moos  Moos entwässert, soll an elf Stellen gestaut werden, damit das Wasser in den torfigen Boden dieses Toteisloch – Moores wieder eindringen und dort bleiben kann. Der Aubach bleibt davon Maßnahme unberührt, so dass Auswirkungen auf Dritte ausgeschlossen sind. Dies ergab die Prüfung durch das zuständige Wasserwirtschafts­amt Weilheim. Die Wasserschutzbehörde am Landratsamt Starnberg erteilte eine offizielle Genehmigung für diese höchst wünschenswerte Maßnahme. Mit der Wiedervernässung soll das Moor, versteckt zwischen Oberpfaffenhofen und Neuhochstadt gelegen, erhalten und wiederbelebt werden.

 

 

 

Vor Beginn der Fällungen markierter Wuchsort der Strauchbirke (Betula humilis). Dahinter die inzwischen erfolgten Fällungen.
Vor Beginn der Fällungen markierter Wuchsort der Strauchbirke (Betula humilis). Dahinter die inzwischen erfolgten Fällungen.

 

 

Dazu steckte am 20. Februar 2019 die Mannschaft des Forst- und Tiefbauunternehmens Tobias J. Maxl zu­sam­men mit Cornelia Siuda, der erfahrenen Spezialistin für Moor-Renatu­rierungen die Staustellen aus. Mit dabei waren Petra Gansneder von der unteren Natur­schutz­behörde und Forstdirektor Nikolaus Meindl. Die Eile war nötig, weil die notwendigen Baumfällungen aus Gründen des Natur­schutzes noch im Februar abgeschlossen sein müssen – eine besondere Herausforderung ange­sichts des mehr als knie­hohen Schnees, der teilweise noch lag. Damit der Wuchsort der seltenen Strauchbirke (Betula humilis) bei den Arbeiten nicht beschädigt wird, wurde er mit Flatterband un­übersehbar markiert.

Ungewohnt freier Blick quer über das ganze Toteisloch. Die Baumkulisse entlang des Grabens ist entfernt.
Ungewohnt freier Blick quer über das ganze Toteisloch. Die Baumkulisse entlang des Grabens ist entfernt.

Denn bereits am 26. Februar waren die Baumfällungen erledigt, am 28. Februar die Dämme gesetzt – sensationell!  Es ist ein sehr ermutigendes Erlebnis, dass eine so wünschenswerte Maßnahme wie die Revita­lisierung eines  - wenn auch kleinen – Moores in kurzer Zeit umgesetzt werden konnte.

Der Forstdirektor der Erzdiözese München-Freising, Nikolaus Meindl hatte schon 2014 dem LBV das Entbuschen im Moor genehmigt. 2016 stimmte er auch unserer Bitte nach einer „hydro­logischen Sanierung“ des Moores zu. Petra Gansneder (uNB) leitete sofort die Fach­planung durch die Regierung von Oberbayern (höhere Naturschutzbehörde hNB) in die Wege. Cornelia Siuda (hNB) erstellte diese Fachplanung und sorgte auch dafür, dass die Finanzierung der Arbeiten über das Bayerische Klimaschutzprogramm „Klimaprogramm Bayern 2050“ sowie anteilig vom Landkreis Starnberg über­nommen wurde. Die Ausschreibung der Arbeiten durch Petra Gansneder waren so rechtzeitig erledigt, sodass am 20.02.2019 – am Tag nach  nach Freigabe der Haushaltsmittel - die Arbeiten begonnen und eine Woche später bereits weitgehend fertiggestellt werden konnten - vielen Dank allen! (siehe dazu auch die Pressemitteilung des LRA Starnberg)

 

Derweilen müssen wir – seit 2013! - bei der dringend notwendigen Revitalisierung des Gilchinger Wild­mooses wegen des Widerstandes einiger weniger Grundeigentümer noch immer auf substantielle Fortschritte warten.

 (Text und Fotos: Horst Guckelsberger)