Die Elsbeere (Sorbus torminalis) ist eine der seltensten Baumarten in unseren Wäldern. Sie bevorzugt eher warme und trockene Standorte auf meist basenreichen Böden. Zusammen mit anderen Baumarten
wie Eichen, Linden, Kirschen oder Spitz- und Feldahornen ist sie daher in Zeiten des Klimawandels als Mischbaumart für trockene Standorte in unseren Wäldern geeignet.
Elsbeeren wachsen vor allem in den wärmebegünstigten Bereichen Deutschlands, in Bayern überwiegend nördlich der Donau. Eine Ausnahme bildet ein isoliertes Vorkommen im Fünfseenland, wo im Bereich
um Ammer- und Starnberger See etwa 700 Elsbeeren im Rahmen einer Kartierung erfasst wurden. Hier wachsen die Elsbeeren in wärmebegünstigten Lagen wie an südlichen Waldrändern oder den
Seeeinhängen der beiden großen Seen. Auch im Bereich des Wildmooses zwischen Gilching und Schöngeising findet man einige von ihnen.
Besonders begehrt und wertvoll ist übrigens das Holz der Elsbeere, das mit seinem Handelsnamen „Schweizer Birnbaum“ vor allem für Schreinerarbeiten, als Furnierholz und für den Bau von
Musikinstrumenten geschätzt wird und hohe Preise erzielt.
Seit 2013 gibt es das „Elsbeerenprojekt“, in dem die Elsbeeren im Fünfseenland erforscht werden und ein Konzept zu ihrer Erhaltung entwickelt wird. An dem Projekt sind das Amt für Ernährung,
Landwirtschaft und Forsten (AELF) Fürstenfeldbruck, das AELF Weilheim, das Amt für Waldgenetik und die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, sowie die Bayerische Landesanstalt für Wald und
Forstwirtschaft (LWF) beteiligt. Im Rahmen dieses Projekts wurden die Früchte von Elsbeeren aus dem Fünfseenland geerntet und aus dem autochthonen Saatgut junge Bäume nachgezogen. Diese können
dann wieder in den Wäldern des Fünfseenlandes ausgepflanzt werden.
Jährlich wird durch die Stadtwerke Fürstenfeldbruck der Kauf von mindestens 1000 nachgezogenen Elsbeeren-Pflanzen gesponsert. Im Herbst 2020 bekam auch die LBV-Kreisgruppe Starnberg zwei der
nachgezogenen Elsbeerenbäumchen von den Stadtwerken Fürstenfeldbruck gesponsert, um sie auf LBV-Pflegeflächen zu pflanzen. Dabei handelt es sich um 5-jährige Großpflanzen, die bereits zwei bis
drei Meter hoch sind.
Nun hieß es, einen geeigneten Standort für die beiden Bäume zu finden. In Abstimmung mit Gero Brehm vom AELF Fürstenfeldbruck, Ursula Madeker von der Unteren Naturschutz-behörde Starnberg und der
Kreisgruppe fiel die Wahl schließlich auf den „Kalten Magerrasen“, eine Pflegefläche im Umkreis des Görbelmooses bei Gilching.
Ende März war es so weit: Zusammen mit Vertretern des AELF Fürstenfeldbruck und der Stadtwerke Fürstenfeldbruck konnte der LBV-Geschäftsstellenleiter Franz Wimmer die beiden Elsbeeren am Kalten
Magerrasen einpflanzen.
Wir bedanken uns bei den Stadtwerken Fürstenfeldbruck und dem AELF Fürstenfeldbruck für das Sponsoring der zwei Bäume, aber auch für die großartige Unterstützung. Ein besonderer Dank gilt Gero
Brehm, der diese Aktion vermittelt hat.
(Text: Franz Wimmer)