Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Küchenschellen - ein Lichtblick

April 2021

Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris) (Foto: Rudi Netzsch)
Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris) (Foto: Rudi Netzsch)

„Elf blühende Küchenschellen am Jaudesberg gefunden!“ – und das soll eine bemerkenswerte Nachricht sein? Am Bäckerbichel sind es weit mehr – woher also die Freude?

 

Unsere Pflegefläche bei Breitbrunn nannten wir „Küchenschellenhang“, weil er noch in den 1980er Jahren übersät war mit diesem schönen nacheiszeitlichen Zuwanderer aus den Steppen Innerasiens. Dann begann – völlig unerklärlich - ein rapider Schwund, bis um 2010 gerade noch zwei Exemplare zu finden waren. Angeregt und genehmigt von den Naturschutzbehörden durften wir 2013 2,3 g Samen auf benachbarten Flächen sammeln, sie zur Nachzucht in einen Fachbetrieb geben, um 2014 an die 800 Pflänzchen einzusetzen. In den Jahren darauf: Keine neue Blüte, nichts. Mit übrig gebliebenen ca. 30 Pflänzchen wurde noch einmal ganz besonders sorgfältig gepflanzt und immer wieder gegossen: Danach: Die beiden „Veteranen“ blühten, sonst nichts.

 

Nach diesen Mühen und Frust wird die Freude über elf Exemplare, von Rudi Netzsch nachgezählt dann 17 Blüten, im März 2021 wohl verständlich. Vielleicht wird dieser Halbtrockenrasen am Jaudesberg seinem Namen “Küchenschelle­nhang“ doch wieder gerecht?

 

(Text: Horst Guckelsberger)