Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Vogeltränke

Bei anhaltendem heißen und trockenen Wetter rät der Landesbund für Vogelschutz allen Naturfreunden, Vogeltränken aufzustellen. Denn während einer Hitzeperiode sind viele natürliche Wasserstellen wie Pfützen und Gräben ausgetrocknet. Damit die Hilfe auch tatsächlich bei den Vögeln ankommt, gibt es einige wichtige Regeln zu beachten. Ansonsten können sich die Tiere beim Trinken und der momentanen Hitze leicht mit tödlichen Krankheitserregern infizieren.

 

Das oberste Gebot bei Vogeltränken, ganz gleich, ob im Garten, auf der Terrasse oder dem Balkon, ist die Sauberkeit. Unbedingt beachtet werden müssen dabei regelmäßiger Wasserwechsel, Ausspülen und Sauberwischen. „Vor allem bei großer Hitze muss das Leben spendende Nass unbedingt täglich gereinigt und gewechselt werden, da kleine Wasserstellen jedes Jahr zahlreiche Vögel mit tödlich Trichomonaden infizieren“, erklärt LBV-Artenschutzreferent Dr. Andreas von Lindeiner. So kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu massenhaftem Grünfinkensterben. In ungereinigten Vogeltränken können sich der Parasit Trichomonas gallinae, ein winziges einzelliges Geißeltierchen, oder Salmonellen leicht ausbreiten und so das Trinkwasser der Vögel verunreinigen.

 

Vogeltränken gehören zum Pflichtprogramm des verantwortungsvollen Vogelfreunds und sind eine hervorragende Möglichkeit, die Vögel zu sich in den Garten einzuladen. Hier können die Tiere trinken und baden und dies das gesamte Jahr über. Bei normalem Wetter sollte die Tränke mindestens einmal die Woche gereinigt und das Wasser gewechselt werden. Bei Hitze muss dies sogar täglich erfolgen, ansonsten können sich allzu schnell die für die Vögel tödlichen Salmonellen oder Trichomonaden bilden. „Zur Reinigung darf auf keinen Fall Chemie verwendet werden. Eine Bürste und kochendes Wasser reichen dazu vollkommen aus“, so von Lindeiner weiter. Als Alternative können auch zwei Wasserschalen abwechselnd benutzt werden. Wenn eine Tränke 24 Stunden in der Sonne trocknet, sind mögliche Parasiten tot. Außerdem wird durch die Reinigung und den Wasserwechsel vermieden, dass Stechmücken herangezogen werden.

 

Vögel nehmen eine Tränke jedoch nur an, wenn sie sich dort auch sicher fühlen. Wichtig ist deshalb, dass die Tränke an einem Platz steht, der für die Vögel gut einsehbar ist und nicht in unmittelbarer Nähe von Büschen. „Vögel sind beim Baden sehr abgelenkt und werden sonst zu leichter Beute für anschleichende Katzen“, sagt von Lindeiner. Nahegelegene Büsche und Bäume sind hingegen wichtig, dass die Vögel sicher anfliegen und sich bei Bedrohung schnell verstecken können.

 

Vogelbäder und Profi-Tränken gibt es im Fach- und Gartenhandel. „Eine flache Schüssel oder ein Blumentopf-Untersetzer tun es aber auch“, so von Lindeiner. Die Vogeltränke sollte am Rand flach sein, so dass sich die Vögel dem Wasser nähern können. Um verschiedene Vogelarten anzulocken, sollte die Tiefe zwischen 2,5 cm und 10 cm sein. Zudem ist es wichtig, dass der Untergrund der Tränke rau ist, so dass die Vögel einen Halt haben und nicht rutschen.

 

Vögel schwitzen nicht, da sie – im Gegensatz zu Säugetieren – keine Schweißdrüsen haben. Trotzdem müssen Vögel zwei Mal pro Tag Wasser aufnehmen. Vor allem Körnerfresser können dies nicht über die Nahrung kompensieren. „Übrigens baden Vögel auch gerne im Sand, das hilft ihnen gegen Parasiten. Wer nur einen gepflasterten Hof hat, kann dort auch ein Sandbad in einer flachen Schale einrichten“, so von Lindeiner weiter. Und auch nichtgefiederte Gartenbewohner wie der Igel freuen sich derzeit über ein zusätzliches Trinkangebot.

 

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