Gemeinsam Bayerns Natur schützen

Moorwald retten

11. Februar 2023

 

Moorwald retten

 

 

Kein Sonnenschein weicht den bretthart gefrorenen Boden im „Schraml“  im Gilchinger Wildmoos auf. Die 15 Helfer kommen gut voran, hinterlassen zudem keine Trittschäden im Moorboden. In bester Stimmung schleppten sie am 11. Februar vier Stunden lang Äste und Stämmchen hinaus auf den festen Kiesboden am Rand und türmen sie zu zwei richtig großen Asthaufen auf. Diese holt unser Partner bei der Landschaftspflege ab, um sie zu Hackschnitzeln zu verarbeiten. Tage zuvor hatten zwei unserer Profis mit der Motorsäge einen großen Teil der aufkommenden Fichten um­gesägt. Wozu die Mühe?

Der „Schraml“ wurde in alten Bodenkarten des Wildmooses als Torfstich ausgewiesen.. Torf wurde dort jedoch seit langer Zeit nicht mehr gestochen, er hatte nur geringen Brennwert und wurde als Brennstoff Ende der 1950er vom Heizöl abgelöst. Ältere Kartierungen weisen den „Schraml“ und seine Umgebung dann als „Birken- und Fichtenmoorwald“ aus. Doch inzwischen dominieren Fichten. Sie finden immer bessere Wuchsbedingungen vor, denn das „Moos“, das ehemalige Moor, trocknet immer mehr aus. Die Entwässerung durch Schlitzgräben hinein in den Hauptabflussgraben hat über Jahr­zehnte gewirkt und wird erst seit jüngster Zeit in (arg kleinen) kleinen Schritten, aber immerhin, rückgängig gemacht.  Als immergrüne Pflanzen entziehen Fichten ganzjährig dem Boden Wasser. Mit der Reduktion der Fichten und der Schonung etlicher Birken soll so der „Birke- und Fichten­moor­wald“ mit seinen Torfmoosen und seinem Wollgräsern erhalten werden. Dies in der Hoffnung, dass der Wasserspiegel rechtzeitig angehoben wird. Damit der verbliebene Torf und der hoffentlich sich nachbildende Torf einen winzigen Beitrag auch zur CO2-Speicherung beitragen kann.

 

(Text und Fotos: Horst Guckelsberger )